Wann macht sich der neue Desktop-Mac bezahlt?

Wer den iMac Pro braucht und wer nicht

Wann macht sich der neue Desktop-Mac aus Cupertino bezahlt? Dies ist in etwa die Frage, die wir uns auf den ersten Blick vermutlich alle stellen. Apple hat mit dem neuen iMac Pro den schnellsten Computer der Firmengeschichte in den Handel gebracht. Natürlich richtet er sich an Profis, aber was fangen die damit an? Und gibt es neben den Damen und Herren aus dem Videoschnitt, CAD, Sound- und Grafikdesign nicht auch ambitionierte Laien, die damit etwas anfangen können? Wir gehen dieser Frage nach, und geben hoffentlich eine zufriedenstellende Antwort darauf.

Von   Uhr

5.499 Euro kostet die günstigste Variante des iMac Pro. Über 15.000 Euro müssen Sie auf den Tisch legen, wenn Sie das High-end-Modell erwerben möchten. Andere Leute kaufen sich für das Geld ein Auto, eine Küche oder haben eine Anzahlung für eine Eigentumswohnung geleistet. Wieder andere verdienen in einem Jahr nicht so viel Geld, um sich den teuersten Mac der Firmengeschichte zu kaufen, der im übrigen auch der schnellste ist, den Apple jemals angeboten hat.

Profis in Audio-, Bild- und Videobearbeitung

Wir sind uns sicher alle einig, dass gerade in der sogenannten „Kreativbranche“ besonderer Bedarf am iMac Pro besteht. Schon mit dem Einstiegsmodell können Sie 4K- und 8K-Videoschnitt in Echtzeit betreiben, wie Influencer Marques Brownlee in seinem YouTube-Beitrag festgehalten hat. Apples Final Cut Pro X wurde vor kurzem extra um einige Funktionen erweitert, die beispielsweise die Bearbeitung von 360-Grad-Virtual-Reality-Videos erlaubt und HDR-Videomaterial unterstützt. Der mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnete Fotograf Vincent Laforet beschreibt viele Anwendungsfälle, in denen das neue Gerät ihm deutlich mehr Spaß macht als sein bisheriges Setup aus iMac und MacBook Pro. Er habe selten so einen Geschwindigkeitszuwachs bei einer neuen Computergeneration erlebt.

Doch auch CAD, Fotobearbeitung, Grafikdesign, 3D-Rendering und andere Applikationen profitieren von dem Zuwachs an Geschwindigkeit beim Prozessor und der Grafikkarte. Ja selbst DJs und Sounddesigner freuen sich. Denn in vielen dieser Berufe bedeutet natürlich Zeit auch Geld. Wenn Sie einen Roman schreiben, oder ein Blog betreuen, dann geht das abgesehen vom kleineren Bildschirm, vermutlich auch am 12-Zoll-MacBook genauso schnell oder gut.

(Semi-)Professionelle YouTuber könnten schwach werden

Der eben angesprochene Marques Brownlee durfte den iMac Pro bereits eine Woche testen. Er selbst outet sich als Fan der Geschwindigkeit. Denn tatsächlich ist das nachfolgende Video bereits an dem Testgerät entstanden, das ihm zugekommen ist.

Von der Redaktion empfohlener Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Es gibt sie, die Leute, die mit YouTube ihren Lebensunterhalt verdienen. Für sie persönlich, oder zumindest ihre Teams, in denen Videoschnitt geschieht, ist je nach dem eigenen Anspruch die Anschaffung eines iMac Pro sicherlich ein Thema.

Fürs Desktop-Gaming gibt es günstigere Alternativen

Das Display des iMac Pro ist top, aber macOS als solches wird bislang trotz Metal 2 nicht die Krone als Spieleplattform erklimmen können. Die Entwickler müssen die zusätzlichen Ressourcen erst zu schätzen wissen und das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Spielen von Spielen ist entsprechend bei anderen Macs deutlich besser.

Videoschnitt von 4K- und 8K-Material funktioniert mit dem iMac Pro in Windeseile
Videoschnitt von 4K- und 8K-Material funktioniert mit dem iMac Pro in Windeseile (Bild: Apple)

Da bereits der 5K iMac ein tolles Display bietet und über macOS High Sierra verfügt, können Sie daran eine externe Grafikkarte (oder sogar mehrere) anschließen. Die sogenannten eGPU können entsprechend die günstigere Alternative sein.

Der Weg in die Virtual Reality?

Als Produzent von Inhalten für Virtual Reality werden Sie mit dem iMac Pro Ihre Freude haben. Das mit Sicherheit.

Aber als bloßer Konsument von VR-Inhalten, wenn Sie die virtuelle Realität nur erleben wollen, bietet sich die vorhin schon angesprochene Lösung der eGPU an. Kaufen Sie sich lieber einen normalen iMac und schließen daran eine externe Grafikkarte an. Die bietet die passende Rechenleistung und ist auch noch erweiterbar.

iMac Pro ist schnell in allen Belangen

Angenommen Sie arbeiten in der Datenverarbeitung oder im Marketing. Wenn Sie täglich mit sehr vielen Daten hantieren, könnte sich auch in diesem Fall eine Anschaffung lohnen. Gesetzt den Fall Ihr übriges Zubehör spielt mit. Denn der neue iMac Pro bietet eine schnell 10 Gbit Netzwerkanbindung, die das Kopieren von großen Datenmengen im Netzwerk beschleunigt. Daneben unterstützt das Gerät aber auch Thunderbolt 3. Sie können externe Speichermedien anschließen und Backups oder Kopien deutlich schneller anfertigen, um diese dann weiterzureichen.

Auf der Rückseite des iMac Pro gibt es jede Menge schnelle Anschlüsse
Auf der Rückseite des iMac Pro gibt es jede Menge schnelle Anschlüsse (Bild: Apple)

Selbst der SD-Karten-Steckplatz ist noch ein bisschen besser. Er unterstützt am iMac Pro nun auch UHS-II-Karten, die eine Datenübertragung von bis zu 300 MByte pro Sekunde erlauben. Da passt es gut, dass auch die integrierten SSD bis zu 3000 MByte pro Sekunde Daten schaufeln können.

Wie wichtig ist Ihnen Space Grau?

Sie mögen gerade mit dem Kopf schütteln. Doch für einige Leute ist alleine die Farbe des Geräts ein Grund zum Kauf. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Hysterie, die bei der Einführung von goldenen iPhones in China entstand, oder den Hype, als Apple das iPhone 4 in Weiß auf den Markt bringen wollte. Die Farbe des Geräts spielt für manche Leute zwecks der Individualisierung und des momentanen Alleinstellungsmerkmals eine Rolle. Aber ist diese mehrere tausende Euro wert?

Taugt der iMac Pro zum Bitcoin-Mining?

Die Antwort wird Sie überraschen: Selbst dieses Gerät ist unter normalen Umständen nicht profitabel und daher viel zu schade, um für das Mining für Kryptowährungen im Allgemeinen genutzt zu werden, und Bitcoins im Speziellen. Die Leistung der Radeon Pro Vega 64 (aber auch der kleineren Vega 56) hätte vor einigen Jahren durchaus noch Profite beim Mining erzeugt. Heutzutage aber ist die Kalkulation der Blockchain-Hashes derart komplex geworden, dass hochspezialisierte Systeme mit anwendungsspezifischen integrierten Schaltungen (ASIC) dafür herhalten müssen. Diese Geräte erzielen beim Bitcoin-Mining ein Vielfaches an Berechnungen, obwohl sie äußerlich ausschauen wie ein altes PC-Netzteil vom Schrottplatz mit ein paar Chips und Kabeln.

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Wer den iMac Pro braucht und wer nicht" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Wenn ich das Geld hätte, würde ich ihn kaufen ( in höchster Ausstattung).

Warum genau? Also weil das ist ja quasi die Idee hinter dem Artikel. Gründe zu nennen, wieso man das Gerät kaufen könnte.

Na, hier haben sich doch die echten Profis immer beschwert, weil Apple nichts mehr für die echten Cracks im Portfolio hat. Keine 64GB RAM usw. Hallo?! Jetzt schreibt mal was ihr mit der Kiste so alles machen werdet.

aber mein Sparschwein leidet leider an Magersucht.

Die Sicherheit der Technologie wird derzeit extrem überbewertet. Die Nachteile überwiegen. Und hinter den Währungen steckt nichts als Stromverbrauch und Geldwäsche.

Moin,

ich habe mal so überlegt was ich brauchen könnte, aktuell reicht mein MacPro von 2014 aber noch locker aus. Bis ich regelmässig mit 4-8K zutun habe wird noch einiges an Zeit vergehen, immerhin hat es auch bis 2014 gedauert bis alles was ich bekomme in mindestens 1080p angeliefert worden ist. Ich bleibe bei meiner Konfiguration sogar und 10000€ es wäre der 14 core mit 64 RAM der grossen Grafik ( da ich viel mit Motion arbeite) und 1Tb Platz, kommt auf 9.099€. Damit würde ich ordentlich Luft haben und falls hier dann mal wirklich viel in 4K ankommt bleibt immer noch genügend Reserve.
Achse ich mache Filmschnitt und Grafikanimation.
Aber hey bis ich den wirklich gut nutzen würde gibt es da auch schon die 2 oder 3 Generation von. Ich mag meinen Mülleimer Mac.

schönes Wochenende

sedl

Warum soll ich mir für fast 16.000 € ein Mac kaufen den ich garnicht den ich als normal Nutzer garnicht im normalen Alltag an seine Grenzen bringen kann. Das Gerät ist für Profis gedacht. Da reicht auch ein Normaler Mac

Du sollst ja auch nicht. Wer sagt das?

Was bringt mir denn ein iMac Pro, wenn das aktuelle macOS so verbugt ist, das der externe Grafikprozessor nicht aktiviert wird?

Einen sauschnellen Rechner, der ohne externe Graka auskommt.

CAD?
Sie erwähnen CAD?

Welches Profi Programm läuft denn auf nem MAC?
Also unser Catia nicht...

Nun ja, BLENDER 3D ist schon fürn Mac kompilliert ;-)

Es gibt zum Beispiel Auto CAD, aber auch noch andere.

Ich auch möchte haben, aber nicht leisten können.

Ich bin erfolgreicher YouTuber und habe bis vor einem halben Jahr noch ausschliesslich mit einem 2015er Macbook Pro gearbeitet. Jetzt habe ich einen maximal aufgerüsteten iMac von 2017 und ich wüsste nicht, was mir ein iMac Pro noch bieten könnte. Es ist nich das „womit“, sondern das „was“.

Moin,

es kommt gerade ja bei YouTube nicht unbedingt darauf an wie gut das Material ist um erfolgreich zu sein. Daher passt das nicht womit sondern was ziemlich gut. Und das zeigt das Dilemma dieser elenden Pro Diskussion. Ist die Idee gut oder wenigstens kreativ kommt es nicht darauf an dass das auch in 4K aufgenommen wird.

gruss

sedl

Ich persönlich denke, jemand der mit viel 4K Material unter FinalCutPro X arbeitet und damit sein tägliches Brot verdient, ist mit dem iMac Pro gut bedient.

Otto Normalanwender, der gelegentlich Bilder bearbeitet und auch mal ein Video in HD mit iMovie bearbeitet, für den ist der iMac Pro eher nicht interessant, schon allein wegen dem hohen Preis.

Es gibt aber genug Anwender, die sich einen iMac Pro zulegen, nur weil sie sich das leisten können. So nach dem Motto "Muss ich unbedingt haben, brauche ich aber eigentlich gar nicht..."

Ich bin kein Entwickler und verdiene auch nicht mein Geld mit dem Computer. Trotzdem habe ich mir einen iMac Pro gekauft, einfach weil ich ihn mir leisten kann. Und dafür werde ich mich bei niemanden entschuldigen.

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.