Alternativen zu Apples Set-Top-Box

Günstige Apple-TV-Alternativen: So gut sind Fire TV und Chromecast

Streaming-Alternativen. Das Apple TV ist zwar leistungsfähig, aber auch kostspielig. Und natürlich gibt es auch andere Streaming-Geräte mit vielen Möglichkeiten, von denen wir uns die von Amazon und Google einmal näher angesehen haben.

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Das Apple TV kann viel, aber natürlich nicht alles. Nicht für sämtliche Streaming-Dienste gibt es eine App, und auch der Preis für die aktuelle Version ist vergleichsweise hoch. Natürlich gibt es etliche Alternativen, unter denen die Fire-TV-Geräte von Amazon und die Chromecast-Familie von Google wohl die bekanntesten sind. Beide sind grundverschieden: Während das Fire TV viel Eigenintelligenz besitzt und ähnlich dem Apple TV ein eigenes System mit der Möglichkeit, Apps zu installieren, ist, präsentiert sich das Chromecast als extrem simpler Streaming-Client zum Einstöpseln.

Amazons Fire TV

Amazons Fire TV gibt es als Stick (rechts) und externes Gerät (unten). Die größere Fernbedienung erlaubt auch die Sprachsuche und ist für den Stick gegen Aufpreis erhältlich. Beide Geräte kosten deutlich weniger als ein Apple TV.
Amazons Fire TV gibt es als Stick (rechts) und externes Gerät (unten). Die größere Fernbedienung erlaubt auch die Sprachsuche und ist für den Stick gegen Aufpreis erhältlich. Beide Geräte kosten deutlich weniger als ein Apple TV. (Bild: Amazon und Google)

Das primäre Einsatzziel beim Kauf eines Fire TV ist, Amazons recht beliebten Prime-Video-Streaming-Dienst komfortabel direkt am Fernseher nutzen zu können. Auf den Android-basierten Geräten lassen sich Apps installieren, sodass man auch auf andere Streaming-Anbieter von den Geräten aus zugreifen und Fähigkeiten wie beispielsweise Airplay nachrüsten kann. Fire TV gibt es in zwei Versionen: Der Fire-TV-Stick ist kaum größer als ein USB-Stick und wird einfach in einen freien HDMI-Anschluss am Fernseher gesteckt. Das Fire TV 4K ist ein kleiner Kasten mit HDMI-Anschluss, der dafür geeignet ist, moderne 4K-Fernseher mit passendem Material zu versorgen.

Spätestens dafür braucht man dann auch das Netzwerkkabel, für normales HD-Material reicht WLAN. Beim 4K lässt sich der mit 8 Gigabyte eher begrenzte Speicher per Micro-SD-Karte erweitern, sodass mehr Platz für Downloads und Apps zur Verfügung steht. Für 4K-Videos sollte man auch den Anschluss fürs Netzwerkkabel verwenden, ansonsten bieten beide Geräte WLAN, das für HD-Videos ausreicht.

Nur wenige Apps wie hier die Fernseh-App Zattoo gestatten das Streaming auf die Chromecast-Modelle. Die App kontrolliert dann auch die Steuerung der Wiedergabe.
Nur wenige Apps wie hier die Fernseh-App Zattoo gestatten das Streaming auf die Chromecast-Modelle. Die App kontrolliert dann auch die Steuerung der Wiedergabe. (Bild: Amazon und Google)

Der Fire-TV-Stick ist etwas lahmer und bietet nicht allzu viel Platz für Filme und Apps, kann aber ebenso wie das große Modell mit einem optionalen Game Controller für Spiele genutzt werden. Beide Geräte werden mit einer Bluetooth-basierten Fernbedienung gesteuert, wobei die beim Stick nur gegen Aufpreis erhältliche, große Version auch eine sehr gut funktionierende Sprachsuche bietet. Die Kosten fallen mit 40 Euro für den Stick und derzeit 85 Euro für die 4K-Version sehr moderat aus.

Google Chromecast

Die Chromecast-Modelle für Video (oben) und Audio (unten) nehmen per WLAN Kontakt auf und werden ausschließlich per App gesteuert.
Die Chromecast-Modelle für Video (oben) und Audio (unten) nehmen per WLAN Kontakt auf und werden ausschließlich per App gesteuert. (Bild: Chromecast)

Eigentlich ist Chromecast unter Android das Gegenstück zum Apple TV in der Apple-Welt. Unter Android können viele Apps ihre Ausgaben zum Chromecast lenken. Statt einer Fernbedienung setzt Google ganz auf eine App, mit der sich das kleine Gerät steuern lässt. Im Gegensatz zu Apple TV und Fire TV findet sich beim Chromecast nur wenig Technik im Gerät, das nur den Stream wiedergibt, der ihm von einer App übergeben wird. Neben der Videoversion mit HDMI gibt es eine Audioversion für das Streaming von Musik an Hi-Fi-Anlagen und Aktivboxen über analoge oder digitale Anschlüsse.

(Bild: Chromecast)

So bestechend einfach das Prinzip ist und so intelligent der Verzicht auf aufwendige Technik und Fernbedienung klingt, so wenig Vorteile ziehen die Chromecast-Geräte daraus, denn letztlich kosten beide mit 39 Euro das Gleiche wie der aufwendigere Fire-TV-Stick. Und was in der Android-Welt noch ein toller Zusatznutzen ist, hat unter iOS und OS X leider nur wenig Sinn, denn es gibt nur sehr wenige Apps und Programme, die Chromecast direkt unterstützen. Die Chromecast-App unter iOS zeigt nach der Installation, welche anderen Apps das Gerät nutzen können, und das waren in unserem Test eher wenige. Die Google-eigenen Apps wie Youtube oder Chrome gehören natürlich dazu, aber ansonsten fanden sich nur wenige wie beispielsweise die TV-App Zattoo. Eine feste Verankerung im System wie für das Airplay-Feature von Apple fehlt hier schmerzlich. Das gilt erst recht für die Audiovariante, mit der nur wenige Streaming-Apps wie Deezer oder – immerhin – Spotify etwas anfangen können.

Alternative zum Apple TV?

Für die Fire-TV-Modelle gibt es einige Apps für andere Streaming-Portale, Tools und auch etliche Spiele. Damit werden die Geräte deutlich breiter nutzbar.
Für die Fire-TV-Modelle gibt es einige Apps für andere Streaming-Portale, Tools und auch etliche Spiele. Damit werden die Geräte deutlich breiter nutzbar.

Ob eines der genannten Geräte eine Alternative zum Apple TV sein kann, hängt letztlich davon ab, was man vom recht vielseitigen Apple TV erwartet, denn die drei Gerätefamilien sind recht unterschiedlich. Am Apple TV reizt die enorme Vielseitigkeit, denn das Gerät ist als Video- und Musikplayer, als Monitorerweiterung und auch als Spielkonsole brauchbar und optimal mit iOS und OS X verzahnt.

Nur wenige Apps wie hier die Fernseh-App Zattoo gestatten das Streaming auf die Chromecast-Modelle. Die App kontrolliert dann auch die Steuerung der Wiedergabe.
Nur wenige Apps wie hier die Fernseh-App Zattoo gestatten das Streaming auf die Chromecast-Modelle. Die App kontrolliert dann auch die Steuerung der Wiedergabe.

Amazons Fire TV mag die letztere Eigenschaft zwar fehlen, dafür aber bietet Amazon mit Prime Video eine recht günstige Flatrate für Filme und Serien, die bei Apple einzeln abgerechnet werden müssten. Da die Geräte zudem deutlich günstiger sind als die Apple TVs, taugt Fire TV sowohl als Alternative als auch als gute Ergänzung zum Apple TV, dessen etwas höhere Leistungsfähigkeit sich Apple gut bezahlen lässt. Chromecast hingegen ist sicher keinerlei Alternative zu einem der beiden Geräte, weil ihm schlicht die Unterstützung durch Systeme und Apps fehlt. Wer allerdings auch Android-Geräte im Haushalt betreibt und sich dafür ein Chromecast zulegt, kann diese auch vom iPhone aus nutzen – zumindest ein bisschen. Angesichts der geringen Kosten darf man sich aber Chromecast oder Fire TV auch zusätzlich zum luxuriösen Apple TV gönnen.

Aussperrung?

Das Apple TV gibt Fotos und Filme wieder, die per iCloud gespeichert sind und keine anderen. Fire TV mag nur mit der Amazon Cloud zusammenspielen, und für Chromecast sind weder Apps von Apple noch von Amazon zu gebrauchen. Der Versuch, sich von den konkurrierenden Anbietern abzugrenzen, geht so weit, dass Amazon nicht einmal mehr das Apple TV oder Chromecast verkauft. Am Ende bleibt den Konsumenten wenig anderes übrig, als mehrere Geräte parallel zu nutzen.

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