Quartalsbericht für Q1 2018

Apples Quartalszahlen: Rekordumsatz, aber was kommt jetzt?

Apples Quartalszahlen für das Q1 2018: Vor Jahren sorgten sich die Analysten, dass Apple zu abhängig geworden sei von seinem iPhone-Geschäft. Das hat das Unternehmen aus Cupertino nicht abgehalten. Es bietet mittlerweile mehr Smartphone-Modelle an denn je. Und unter dem Strich hat es so viel Umsatz mit den iPhones gemacht, wie noch nie, und das, obwohl es etwas weniger Geräte verkaufte, als ein Jahr zuvor. Dazu kommt, dass es immer mehr Geld mit seinem Servicegeschäft verdient. App Store, Apple Music und Apple Pay sei Dank. Entsprechend wundert es niemanden, dass Apple seine Prognose erfüllt. Das Unternehmen präsentiert ein neues Rekordquartal. Es konnte 77,316 Millionen iPhones verkaufen. Vorbei sind die Diskussionen, die vor der Bekanntgabe der letzten Quartalsergebnisse (Q4 2017) geführt wurden. Die Angst, dass die Schlangen vor den Apple Stores ausbleiben, ist längst vergessen.

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Analysten, die zuvor schlechte Verkaufszahlen des iPhone X prognostizierten, könnten Recht behalten. Die Prognose des Unternehmens für das kommende Quartal liegt nämlich auf dem Niveau der sogenannten „Doomsayer“ zwischen 60 und 62 Milliarden US-Dollar.

iPhone X spielt im Ergebnis eine Rolle

Apple hat den Termin des vorherigen Quartalsberichts vorgezogen, so damit dafür gesorgt, dass mögliche iPhone-X-Verkäufe im Q4 2017 gar nicht abgebildet wurden. Entsprechend wird nun ganz genau hingeguckt. Von anfänglichen Produktionsschwierigkeiten beim Face-ID-Gerät ist nun keine Rede mehr.

Zuvor hieß es, das iPhone X könne zum Spielverderber im Weihnachtsgeschäft für die Konkurrenz werden. Genau das ist offenbar eingetreten. Auch deshalb meldet Apple heute ein Rekordquartal.

QUARTALSERGEBNISSE VON APPLE (Q1 2018)

Apple meldet für das erste Steuerquartal 2018 ein neues Rekordergebnis. Das Geschäft mit Macs trug auch dazu bei. Doch vor allem die iPhone-Verkäufe erreichten ein Rekordniveau. Anhaltendes Wachstum beim Servicegeschäft kommt dazu. Unter dem Strich stehen neue Milliardengewinne.

iMac Pro
iMac Pro (Bild: Apple)

Apples Konzernumsatz im Q1 2018 beträgt 88,3 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter dem Strich erzielt der iPhone-Hersteller 20,1 Milliarden US-Dollar Gewinn.

Die nachfolgenden Angaben sind, wenn nicht anders angegeben, immer mit Blick auf das gleiche Quartal im Jahr zuvor zu betrachten. Die Zuwachsquote ist bezogen auf den Umsatz, nicht auf die Zahl der verkauften Geräte.

  • Apple verkaufte 77,3 Millionen iPhone (13 Prozent Zuwachs).
  • Der Konzern konnte außerdem 13,1 Millionen iPad verkaufen (6 Prozent Zuwachs),
  • sowie 5,1 Millionen Mac (5 Prozent Verlust).
  • Das Geschäft mit der Apple Watch und dem Apple TV trägt in einem Sammelposten zum Konzernumsatz bei. In ihm sind auch die Verkaufszahlen für Produkte wie den iPod enthalten. Es trug 5,489 Milliarden US-Dollar zum Betriebsergebnis bei (36 Prozent Zuwachs).
  • Das Servicegeschäft Apples legt weiter zu: Apple Music, Apple Pay, iCloud und der App Store sorgen im Q1 2018 für 8,471 Milliarden US-Dollar Umsatz (18 Prozent Zuwachs).

Das Unternehmen lag sogar über seiner eigenen Prognose. Man erwartete zwischen 84 und 87 Milliarden US-Dollar Umsatz und erzielte 88,3 Milliarden. Für das kommende Q2 2018 prognostiziert der iPhone-Hersteller einen Umsatz zwischen 60 und 62 Milliarden US-Dollar. Damit liegt man auf dem Niveau der Erwartungen der kritischen Analysten.

Aktionäre bekommen weiterhin eine Dividende in Höhe von 63 US-Cent je Anteilsschein ausgeschüttet. Stichtag für die Gratifikation ist der 12. Februar 2018. Ausgezahlt wird der Bonus am 15. Februar.

Apple grüßt wie das Murmeltier

Tim Cook und seine Mitarbeiter machen vor, wie man Geld verdient. Neid ist vorprogrammiert. Doch zuletzt hat Apple (natürlich nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit) seinen Mitarbeitern in den USA einen Aktienbonus spendiert. Dies tun andere US-Unternehmen auch.

Doch wo führt das jetzt hin? Bleibt Apple immer dort, wo es ist? Traut sich das Unternehmen auch einmal an eine größere Investition heran? Zuletzt wurde Microsoft mit der Übernahme von Electronic Arts in Verbindung gebracht, um sein kränkelndes Geschäft mit Videospielen auszubauen. Google hat hingegen schon Anteile an HTCs Smartphone-Produktion übernommen. Amazon übernahm die Supermarkt-Kette Whole Foods.

Apple hat hingegen zuletzt weiter nur einen Informationsvorsprung in Form von Shazam eingekauft. Vorsprung deswegen, da das Unternehmen so Erkenntnisse über Musikvorlieben von Nutzern auf Systemen von Amazon oder Google kennen lernt und sein eigenes Musikgeschäft optimieren kann.

Shazam auf dem iPhone
Shazam auf dem iPhone (Bild: Shazam)

Der iPhone-Hersteller könnte natürlich Netflix kaufen. Im Moment deutet aber nicht viel darauf hin. Denn die Firma macht es lieber selbst. Sie heuerte zuletzt immer wieder Mitarbeiter von Filmstudios an und schloss Verträge mit Schauspielern und Regisseuren über Serien- und Film-Produktionen.

Quo vadis, Apple?

Ich wiederhole die Frage: Doch wo führt das jetzt hin? Apple investiert eine Milliarde in einen chinesischen Uber-Konkurrenten hier und einige Milliarden in ein neues Rechenzentrum dort. Augmented Reality könnte genauso wie das Gesundheitsbusiness das „nächste große Ding“ werden. Apple hat mit HealthKit „schon was laufen“.

Bei Facebook ist mittlerweile die Luft raus, Mark Zuckerberg nicht mehr en vogue. Doch dann ist da Amazon, das mit Jeff Bezos einen Mann an der Spitze hat, der zwar auch in Steine investiert, der aber auch Visionen entwickelt. Im Gesundheitswesen will dieser Bezos nun ebenfalls mitmischen, mit finanzieller Hilfe von Warren Buffet und anderen Gönnern. Raketen baut er außerdem.

Kann Amazon Apple gefährlich werden?

Amazon fing mit dem Verkauf von Büchern an. Nun sind es Supermärkte, in denen es keine Verkäufer gibt. In die Sie hinein gehen, und sich ein bisschen wie ein Bandit fühlen. So jedenfalls beschrieb es ein deutscher Technikjournalist von der Zeitung mit den vier großen Buchstaben. Er konnte den ersten Shop dieser Art nämlich schon einmal ausprobieren. Ist das die Zukunft?

Amazon GO Eingang zum Supermarkt
Amazon GO Eingang zum Supermarkt (Bild: Amazon)

Amazon ist aber in manchen Belangen Apple sehr ähnlich. Denn es erzeugt ein Netzwerk von Produkten und Dienstleistungen, die die Kunden zum Bleiben bringen. Prime Video, Prime Music, gratis Paketversand, Lebensmittellieferungen. Selbst in einigen deutschen Städten liefert Amazon schon „Fresh“. Hat man sich einmal dran gewöhnt, fällt es schwer, aufzuhören. Das zeigen zum Beispiel Selbstversuche in einer Dokumentation des ZDF.

Genauso geht es vielen Apple-Kunden. Sie kaufen lieber noch die AirPods und vielleicht den HomePod als Produkte der Konkurrenz, die weniger Annehmlichkeiten im Umfeld von Apples Geräten bieten. Das ist ein entscheidender Vorteil, den das Unternehmen noch weiter ausbauen wird, indem es noch mehr Produkte auf den Markt bringt. Ein Streamingangebot für Filme und Serien vielleicht, ein HomePod eventuell, und Geräte, von denen wir jetzt noch nichts wissen.

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Moin,

wenn man an den iPod oder auch das iPhone denkt, könnte man auf den Gedanken kommen das Apple Dienste wie Netflix und den Gesundheitsbereich gut beobachtet. Um dann in ein paar Jahren etwas zu präsentieren was es zwar so auch schon gab, aber nicht mit der Einfachheit die man von Apple kennt.
Ich sehe da allerdings eher den Gesundheitsbereich als Fokus für das nächste grosse Ding als Streaming und Co. da ich bei letzterem mir nicht vorstellen kann das die Kunden in Scharen abwandern nur weil Apple da was ähnliches anbietet.

gruss

sedl

der iPhone-Absatz ging im Jahresvergleich um eine Million auf 77,3 Million Geräte zurück...
die Prognose für das laufende Vierteljahr fällt unter den AnalystenEewartungen...
dies könnte darauf hinweisen, dass sich das iPhone X nach dem ersten Schub nun doch schlechter verkauft als gedacht...
Aktionäre können sich auf einen Geldregen einstellen,  will bisherige Auslandsreserven großzügig an Anteilseigner ausschütten...

Das Quartal hatte nur 13 Wochen, gegenüber 14 im Vorjahr. Insofern ist der iPhone-Absatz real gestiegen.

Die Prognose beinhaltet ein solides Wachstum, für Analysten wohl ein Fremdwort.

der nächste Rekord wird kommen. Was auch sonst...?

20 Milliarden Gewinn in drei Monaten. Unser System ist so krank ...

Wieso unser System??
Das Geld, das Apple eingenommen hat, haben wir Anwender doch bezahlt!

LG Peter

Ich glaube, genau das meint er mit „krank“...

Man muss sich nur mal vorstellen, was es bedeuten würde, Apple würde Netflix kaufen?! Das wäre gigantisch!!! Apple hätte für Streaming & Co. ausgesorgt...

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