Wahrheits- oder Wahrnehmungsfrage?

Apple der größte Steuerzahler der Welt? Tim Cook stellt System in Frage

Tim Cook im Interview: Gegenüber der Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hat Apples Geschäftsführer Antworten auf ein paar Fragen gegeben. Wir erfahren, dass der CEO des iPhone-Herstellers sein Unternehmen als den weltgrößten Steuerzahler wahrnimmt. Er stellt das System in Frage und betont, wie viele Arbeitsplätze seine Firma geschaffen hat. Darüber hinaus betont Cook die Wichtigkeit von Augmented Reality einerseits und der Privatsphäre von Apples Nutzern andererseits.

Von   Uhr

Hat ein Thema immer zwei Seiten? Selbst wenn, dann passen diese zwei Perspektiven derselben Sache kaum zueinander. In diesem Fall werfen die einen Apple vor, gar keine Steuern zu zahlen. Dessen Chef, Tim Cook, behauptet nun aber im Gespräch mit der FAZ, kein anderes Unternehmen zahle mehr Steuern weltweit als der iPhone-Hersteller. Wem also glauben?

Apple fühlt sich missverstanden

An den Antworten Cooks kann man ablesen, dass es ihn wurmt, wie sein Unternehmen in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird: als Steuerverweigerer, als Sozialschmarotzer auf dem Rücken des kleinen Mannes, als Ausbeuter von billigen Arbeitskräften.

Doch Cook erklärt noch eine andere Wahrheit. Nämlich diejenige, dass die Unternehmensbesteuerung weltweit keinen Sinn macht. Er sei kein Fan davon, aber er werde die Gesetze befolgen. Beim Treffen mit Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron in dieser Woche, erklärt Cook, habe es einen positiven Dialog gegeben über eine Reform der internationalen Besteuerung.

Steuern zahlen, aber besser verteilen

Cook zufolge sei Apple der größte Steuerzahler in Kalifornien, sowie der größte Steuerzahlen in Irland und auch der größte Steuerzahler der Welt. Er sieht dies weniger als Problem, wohl aber die Verteilung des Geldes.

Die EU-Kommission ist allerdings der Meinung, dass Apple zu Unrecht von Irland subventioniert wurde und fordert 13 Milliarden Euro zurück. Das Land soll das Geld eintreiben, wehrt sich aber. „Die stolzen Iren“ wollen sich in die lokale Steuerpolitik nicht von der EU reinreden lassen. Cook spricht in diesem Fall davon, dass die Zahlen, die in den Raum gestellt werden (Apple soll zwischen 2003 und 2014 die Gewinne nur mit 0,005 Prozent versteuert haben), nicht der Realität entsprechen.

Er lenkt den Blick auch auf die Arbeitsplätze, die Apple direkt und indirekt über Zuliefererbetriebe in Europa geschaffen hat. 1,6 Millionen sollen es sein, wenn man nicht ganz genau hinschaut und nicht nur Apple selbst als Arbeitgeber annimmt.

Cook betont Privatsphäre und Augmented Reality

Ein Thema, das dem Apple-Chef ebenfalls am Herzen liegt: Die Privatsphäre von Apples Kunden. „Wir sollten ihre Nachrichten nicht lesen. Das erwarten sie von uns“, erklärt er gegenüber der FAZ. Er betont, dass der iPhone-Hersteller deshalb auch keinen Zugang zu den Nachrichten seiner Kunden habe.

Außerdem betont Cook im Interview die Wichtigkeit von „Augmented Reality“. Die Wichtigkeit der erweiterten Realität schätzt er ähnlich besonders ein, wie die der Multitouch-Bedienung, die mit dem ersten iPhone eingeführt wurde. Denn: Multitouch habe alles verändert, so Cook. Von Augmented Reality nimmt er dasselbe an. Der Autor des Artikels übrigens ist zumindest in dieser Angelegenheit der gleichen Meinung, wie er unlängst begründete.

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Apple der größte Steuerzahler der Welt? Tim Cook stellt System in Frage" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Rechnen mit Tim ...

Fragt lieber mal wieviel Steuern VW, Siemens etc. zahlen ...

VW zahlt die Steuern dort wo die Gewinne gemacht werden.
Abzulesen in den Jahresberichten.
Siemens weiß ich jetzt gerade nicht, aber ich gehe stark davon aus, dass die es sich so machen.

Bei Apple sieht man im Jahresbericht, dass sie kaum Steuern gezahlt haben. Stattdessen thesaurieren sie ihr Bargeld in der Bilanz. Wodurch der Aktienkurs um genau diesen Wert steigen muss und auch tut. Pro Quartal sind es über 10mrd€ . Auf einen Teil davon zählt Apple eben keine Steuern.

Ebenso wie Google... die holen ihr Grld auch nicht nach Hause und zahlen deshalb sehr wenig Steuern in Steueroasen. Sie beteiligen sich nicht an den Gesellschaften, die ihr Produkte kaufen.

Diese Prsktiken sind noch nicht illegal, aber mindestens moralisch verwerflich.

Erst informieren, dann schreiben. Weder haben Gewinne etwas (direkt) mit Aktienkursen zu tun, sondern mit Stimmungen der Anleger. Und bzgl. der anderen Konzerne ist ja die Frage wo man die Gewinne macht menn man in Land A entwickelt, Land B und C produziert und Land D verkauft??? Und Schlupflöcher machen sich alle nützlich, nur zeigt man am liebsten auf die Großverdiener.

Der arme Tim wird falsch verstanden. Wir sollten alle dankbar sein das es ihn und Apple gibt. HUST

Hab' ich's nich schon immer gesagt, dass dieses "Milchbüebli" eins an der Klatsche hat?

Wie ein sinnvolles Steuersystem aussehen sollte, hat Cook aber nichts gesagt? Denn wie die Ideen von Macron aussehen, kann man gerade in Frankreich beobachten: Die Steuern für Reiche werden gesenkt, die Zuschüsse für Arme aber auch. Dass Herrn Cook das gefällt, kann ich mit vorstellen. Zur Steuerehrlichkeit hat der rechte und neoliberale Macron, als exLakai der kriminellen Finanzindustrie, allerdings keine Vorschläge.

Cook denkt wie die Anderen aus der selben Branche (Goggle, Über u.s.w). Für diese Firmen sind demokratische Systeme eh ein Hinternis

Im Jahr 2015 hat Apple gigantische 19,12 Mrd. US-Dollar steuern gezahlt, also mehr als 26% des operativen Gewinns.

Apple ist mit Abstand größte Steuerzahler weltweit. Dies geht aus der Steuer-Studie der Security KAG hervor.
Platz 2 in dieser Studie belegt Warren Buffetts Investment-Holding Berkshire Hathaway mit 10,53 Mrd. USD.

Deutsche Unternehmen befinden sich übrigens nicht unter den Top 10 der größten Steuerzahler.

Auch Apple versucht selbstverständlich, alle legalen Steuerspartricks zu nutzen, unter dem Strich wandert aber eine riesige Summe in die Steuerkasse.
Auch ist Apple einer der größten Arbeitgeber wodurch auch Lohn und Sozialabgaben in den verschieden Ländern entrichtet werden.
Diese Abgaben sind in den obigen Betrag nicht erhalten.

Apple hat 2015 in Irland 1.000 neue Jobs geschaffen und auf etwa 5.000 damit ausgebaut. Dies dürfte wohl auch ein Grund dafür gewesen sein für das Steuerabkommen. Im übrigen unterliegen den Nationalstaaten in der EU die Steuergesetzgebung.
Nur bei den MwSt gibt es EU-weit Regelung, wobei der Normalsatz zwischen 15 und 25% liegen muss.

Andere Unternehmen, die ein besseres „Steuer-Image“ haben, weisen Steuer-Quoten auf, die niedriger sind. Es passt aber zur allgemeinen Stimmung, dass Apple kritischer gesehen wird als andere Unternehmen.

Quelle: GeVestor

Also beim besten Willen: Wenn 5000 Arbeitnehmer durchschnittlich 20.000€ jährlich an Einkommensteuer zahlen (und das ist schon hoch gegriffen), dann haben wir es mit 100 Mio € jährlich zu tun. Hochgerechnet auf 10 Jahre sind es etwa 1 Mrd € . Da hätte ich als (irischer) Staat aber lieber die 13 Mrd €. Ganz abgesehen davon, dass Irland am EU Rettungsschirm partizipiert, obwohl es das eigentlich nicht nötig hätte, wenn es seine Steuern eintreiben würde.

Danke für diese Information.

Werner W: Ich frage mich welcher Milchbube hier eine an der Klatsche hat.

Einer der sich Wolf nennt sowieso :-)!

Michael Koulen, schöner Kommentar. Du gehst mit dem Thema wenigstens sachlich um. Ein Werner B wird das nie lernen.

...und du hast wie immer keine Ideen und bist nicht in der Lage etwas zu hinterfragen. Ausufernde Kommentare lösen das Problem auch nicht. Der Cookli ist, wie wir jetzt sehen ein möchtegern Imperialist und wie Bono kein Gutmensch.

Apple "Weltgrößter Steuerzahler"
genau und iOS ist ohne Mängel...

„Im Jahr 2014 sollen sie laut EU-Kommission lediglich 0,005 Prozent betragen haben."

Das ist richtig, genauer €50 auf eine Million.

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.