App-Tipp: WhiteAlbum – das iPhone als Einweg-Kamera

Erinnern Sie sich an die Zeit der analogen Fotografie? Als man noch diese lichtempfindlichen Kleinbildfilme in seine Kamera einfädeln musste, die dann tatsächlich im Labor entwickelt werden mussten? Die Entwicklung dauerte mehrere Tage und gespannt wartete man auf das Ergebnis. Man fotografierte daher auch nicht einfach drauf los, sondern machte sich Gedanken vor dem nächsten Auslösen. Diesen Charme bringt die App WhiteAlbum nun aufs iPhone.

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Zunächst die Fakten: WhiteAlbum kann kostenlos auf das iPhone geladen werden. Eine iPad-Version gibt es nicht. Auf den ersten Blick wirkt die App wie eine normale Foto-App mit nur drei Buttons. Mit einem Schieber kann der Blitz ein- und ausgeschaltet werden, mit dem anderen zwischen quadratischen und kreisrunden Bildausschnitten gewechselt werden. Der grüne Kreis ist der Auslöser. Auf dem kleinen Dreieck neben dem Auslöser steht eine "24". Dies ist ein erster Hinweis auf die Funktionsweise der App. Ein anderer ist, dass die geschossenen Fotos nicht in der Kamera-Rolle landen. Stattdessen zählt die Zahl neben dem Auslöser runter. 

Hoppla. Das ist ja wie bei einer noch heute erhältlichen Einmal-Kamera! Und genau das ist das Besondere an WhiteAlbum. Mit der App machen Sie Fotos. Diese Fotos sehen Sie aber niemals digital. Erst wenn ein Album aus 24 Aufnahmen voll ist, lässt WhiteAlbum die Fotos entwickeln. Und zwar analog. Nach zirka einer Woche bekommen Sie die entwickelten (oder besser gedruckten) Fotos im Format 4 x 5 Zoll in einer hübschen Verpackung nach Hause geliefert. Die Lieferung erfolgt kostenlos in die ganze Welt. Für die Entwicklung müssen Sie natürlich bezahlen. 24 Fotos kosten 20 US-Dollar, also ungefähr 17,50 Euro. Ein fairer Preis, denn günstiger sind Drucke mit mobilen Fotodruckern wie beispielsweise dem Canon Selphy auch nicht. Bezahlt werden kann nur per PayPal.

Kommentar

Zugegeben, seit ich ein iPhone habe und mit diesem Fotos mache, hatte ich exakt diese Idee von WhiteAlbum im Kopf. Leider bin ich nie dazu gekommen, sie in die Tat umzusetzen. Dennoch freue ich mich über WhiteAlbum und werden es bei der nächsten Gelegenheit direkt einmal ausprobieren. Ich habe auch eine alte Polaroid-Sofortbildkamera und stelle immer wieder fest, dass es gerade die Einmaligkeit und fehlende Möglichkeit zur Bearbeitung ist, die den Fotos einen Wert geben. Heute macht man digital unzählige Fotos. In Sekundenschnelle ist der Auslöser gedrückt und die Aufnahme landet auf dem iPhone. Gemeinsam mit Tausend anderen Fotos. Oft hat man nicht einmal die Zeit, sich alle geschossenen Fotos noch einmal anzusehen, zu groß ist die Flut an digitalen Bildern.

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„Toller“ Vorteil - und wahnsinnig analog. Ich verzichte lieber auf Druckzwang und sehe mir meine Bilder digital an.

Der Ausdruck von Fotos, z.B. im dm Drogeriemarkt ist aber wesentlich günstiger, somit hinkt euer Preisvergleich.

Der Vorteil ist: Man bezahlt neu für Bilder, die man zusätzlich erst nach Wochen sieht.
Eindeutiges must-have.
App-Tipp... -.-
Bei meiner ganzen Liebe zum Retro-Hipe, das kann ich nicht verstehen.

Zumindest könnten wir unseren Kindern mal zeigen, wie wir früher fotografiert haben.

Also ich fotografiere digital fast genau so, wie früher analog. Egal ob mit der 7D, der Fuji X100 oder dem iPhone: Ich komponiere sehr viele meiner Bilder schon vor dem Auslösen. Dementsprechend klein ist die Anzahl der geschossenen Fotos. Das ist wohl einfach so, weil ich früher (und aus heutiger Sicht rückblickend) viel zu viel Geld für Fotos ausgeben und viel zu lange auf die eigentlichen Fotos gewartet habe :-)
Aber ich find's ganz okay so. Klar macht man mal gebrauch von einer Belichtungsreihe. Aber eigentlich eher selten. Vieles macht ja auch den Charme von nicht immer absolut perfekt belichteten Bildern aus.

Was n Schmarrn. Charm würde ich das nicht bezeichnen - einfach nur unnötige Geldverschwendung und Umweltbelastung.

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