Wer braucht schon ein Netbook ...

Im Test: Das neue MacBook

Ungewöhnlich spät gingen die Apple Stores am Dienstag, den 20. Oktober, vom Netz, präsentierten im Anschluss jedoch nicht nur neue iMacs und Mac minis, sondern auch ein generalüberholtes MacBook mit weißem Kunststoff-Gehäuse. Wir konnten es einem ersten Test unterziehen.

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Bisher war das Gehäuse des von manchen schon tot geglaubten MacBook aus weißem Polycarbonat recht anfällig. Mitunter kam es gerade bei älteren Ausführungen mit der Zeit zu Rissen im Gehäuse, oder das Trackpad machte Probleme. Das schicke und widerstandsfähige Unibody-Aluminiumgehäuse eines MacBook Pro stellte somit für viele kein schwaches Argument dar, lieber zur Pro-Variante der Apple-Notebooks zu greifen. Mit der neuen Version des MacBook hält Apple zwar weiterhin am weißen Polycarbonat fest, doch wird die Oberseite des MacBook nun ebenfalls aus einem Stück gefertigt, so dass es eine höhere Widerstandsfähigkeit aufweist. Die Unterseite des MacBook ist nun mit einer rutschfesten Beschichtung versehen, und analog zum MacBook Pro, müssen acht Schrauben gelöst werden, um das Innenleben des MacBook offenzulegen. Auch das Innere des MacBook hat sich der Pro-Variante angenähert. Arbeitsspeicher und Festplatte können einfach ausgetauscht werden, der Akku ist nun allerdings fest in das Gehäuse integriert. Ebenfalls neu ist das vom MacBook Pro bekannte Trackpad aus Glas, über das auch Multitouch-Gesten ausgeführt werden können. Die Kanten des Gehäuses wurden stärker abgerundet, und das Gewicht des MacBook hat um 140 Gramm von 2,27 Kilogramm auf 2,13 Kilogramm abgenommen. Die Maße des MacBook haben sich im Vergleich zur letzten Version kaum geändert. Allerdings ist die neue Version einen knappen Zentimeter breiter und etwa einen halben Zentimeter tiefer. Durch die abgerundeten Ecken fügt sich das MacBook nun besser in das Design der Pro-Modelle ein und wirkt insgesamt eleganter.

Die Display-Diagonale des MacBook beträgt nach wie vor 13,3 Zoll, was 33,78 Zentimetern entspricht, die Auflösung liegt noch immer bei 1280 x 800 Bildpunkten.

Insgesamt ist das MacBook damit zwar in Sachen Maßen und Gewicht nicht in Netbook-Kategorien vorgedrungen, im Zusammenhang mit der Preissenkung auf nur noch 900 Euro wird man jedoch das Gefühl nicht los, das Apple sich aufmacht, im entsprechenden Marktsegment zu wildern.

Veränderte Anschlusssituation

Betrachtet man das aktuelle MacBook und die Vorgängerversion im Vergleich, so fällt auf, dass sich die Anschlussmöglichkeiten für Peripheriegeräte auf der linken Seite des Gerätes deutlich verändert haben. Ganz rechts findet sich nach wie vor der Anschluss für ein Kensington-Schloss, gleich daneben findet man den kombinierten optisch-digitalen Audio-Ein- und Ausgang. Einen speziellen Audioausgang, wie er noch beim Vorgängermodell vorhanden war, sucht man jetzt vergebens. Damit wird es nun unmöglich, gleichzeitig Kopfhörer und ein Audio-Peripherie-Gerät über 3,5 mm Miniklinke anzuschließen. Auch der FireWire-400-Port ist beim MacBook weggefallen, sodass nun kein aktueller Mac mehr über einen solchen FireWire-Anschluss verfügt, da bei allen anderen Macs mit FireWire die 800er-Variante zum Einsatz kommt. Sowohl der Wegfall des FireWire-Ports als auch des Audioeingangs könnte der Umgestaltung des Gehäuses geschuldet sein, im Fall des FireWire-Anschluss ist aber auch ein Verzicht aus Marketing-Gründen denkbar. Zwei weitere Funktionen findet man beim neuen MacBook ebenfalls nicht mehr: Es verfügt weder über einen Infrarot-Sensor für die Zusammenarbeit mit der Apple Remote, noch über die vom Vorgängermodell und MacBook Pro bekannten, seitlich angebrachten Indikator-Leuchten für die Batteriestandsanzeige.

Jetzt mit „Pro“-Prozessor

Bereits das Vorgängermodell des neuen Unibody-MacBook konnte dem MacBook Pro 13 Zoll mit 2,26 GHz Prozessor in Sachen Leistung das Wasser reichen, da beide Modelle eine fast identische Ausstattung aufwiesen. Das neue weiße MacBook überflügelt mit seiner „Innenausstattung“ das MacBook Pro 13" 2,26 GHz sogar. Beide Modelle weisen nun nicht mehr nur einen identischen Grafikchip auf, sondern das neue MacBook bietet auch, genau wie das MacBook Pro 13", 2 GB schnellen DDR3 SDRAM (1066 MHz) und einen 2,26 GHz schnellen Intel-Core-2-Duo-Prozessor (P8400) aus der Penryn-Serie. Wenn es um Speicherplatz geht, hat das neue MacBook die Nase vorn. Apple verbaut ein – einfach auszutauschendes – S-ATA-Laufwerk mit 250 GB Speicherkapazität, das mit 5400 Umdrehungen pro Minute arbeitet. Damit verfügt das MacBook standardmäßig über 90 GB mehr Festplattenplatz als das Einstiegsmodell des MacBook Pro. Optional sind für das MacBook gegen Aufpreis auch eine 320 respektive 500 GB fassende Festplatte erhältlich. Die Option, eine schnelle Solid-State-Festplatte einbauen zu lassen, bietet Apple für das weiße MacBook allerdings nicht mehr.

Es ist zu erwarten, dass Apple in Kürze auch die MacBook-Pro-Serie erneuern wird, nicht zuletzt auch, um die 13-Zoll-MacBook-Pro-Modelle wieder stärker vom MacBook abzusetzen.

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Es sind wohl eher 140 Gramm...;-)

Ich stimme ibam zu. Von 2270 Gramm zu 2130 Gramm sind es bei meiner Rechnung 140 Gramm, die das MacBook nun weniger wiegt ;)

»Das Gewicht des MacBook hat um 14 Gramm von 2,27 Kilogramm auf 2,13 Kilogramm abgenommen.«

Das sind 140 gramm.

sorry, aber das was hier steht kann ich auch alles von der apple homepage entnehmen ..

Der fehlende IR Sensor ist nicht weiter tragisch, wenn man einen iPod Touch oder ein iPhone zuhaise hat. Denn damit kann per WLAN und einer App einfach die Fernbedienung des Macbooks ermöglicht werden.

Losgelöst von der Print-Redaktion hatte ich am vergangenen Freitag auch die Gelegenheit persönlich auf Tuchfühlung mit den neuen Produkten zu gehen. Das neue MacBook ist wirklich ein großer Wurf: Ich hatte noch nie ein „Plastik-Notebook“ in den Händen, welches sich so edel angefühlt hat. Typisch Apple sind die kleinen aber feinen Details, etwa, dass die gesamte Bodenplatte aus einer Art „Stopper-Material“ besteht, die dem Book zu einem bombenfesten Stand verhilft. Die Verarbeitung ist toll und das neue Gehäuse ist sehr viel solider und steifer als beim Vorgängermodell - meine Vermutung ist, dass es hier nicht so schnell zu Problemen wie etwa den berühmt-berüchtigten Haarrissen im Top-Case kommen wird (was allerdings erst die Zeit zeigen kann und wird). Die Hochglanzoptik des Kunststoffs ist natürlich ein Stück weit Geschmackssache, mir gefällt es aber. Und der Preis, inbesondere mit EDU-Rabatt, ist ein Knaller. :)

Auch das „große Ganze“ stimmt nun endlich: Alle Apple-Notebooks setzen nun auf ein Unibody-Design und durch die Vielfalt an Produktenlinien und Modellvarianten (MacBook, MacBook Pro, MacBook Air) dürfte nun jeder „sein“ Notebook im Portfolio von Apple finden können.

Zur Kritik am Test: Die Messergebnisse und weitere Details aus dem Testlabor liefern wir im Heft nach, welches ab dem kommenden Mittwoch am Kiosk zu haben sein wird. :)

oh mann, hab mir erst ein neues mbp 15" gekauft. finde das neue mb aber deutlich schöner und für meine anforderungen total ausreichend. damn

Ich habe extra auf dieses Update gewartet. Alles in allem ist es auch recht gelungen und trotzdem werde ich mir jetzt doch kein MB kaufen. Dafür gibt es zwei Gründe:
1. kein IR -> was vor allem für Präsentationen wichtig wäre. Damit wäre es als Zweitgerät nicht so richtig geeignet - ein MBP als Zweitgerät ist aber zu teuer
2. kein SD-Schacht -> SD ist der "Volks-Speicher" überhaupt. Wenn schon alle anderen Macs diesen bekommen, ist es unverständlich dass das MB ihn nicht hat.

Eine bittere Pille für das an sich gelungene Update. Damit wird es, was vielleicht auch Absicht war, ein Mac für Studenten.

Ich persönlich werde mich wohl im nach einem Netbook umsehen, weil die meisten davon meine Kriterien erfüllen und auch noch halb so teuer sind.

Leider bietet Apple das "kleine" nicht mehr in schwarz an. Das wäre dann wirklich der Neue Einstig für mich. Ein Unibody-Gehäuse aus Alu für 400 Euro mehr, das müsste nicht sein.

Dieser Satz:

ein lied in meinen Ohren x3

Es ist zu erwarten, dass Apple in Kürze auch die MacBook-Pro-Serie erneuern wird, nicht zuletzt auch, um die 13-Zoll-MacBook-Pro-Modelle wieder stärker vom MacBook abzusetzen.

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