Mac OS X: AirPort, WLAN, Funknetzwerke verbessern

Hardware

Sind alle Tuning-Maßnahmen und Positionsveränderungen erfolglos verlaufen, so müssen Sie wohl hardwareseitig etwas „aufrüsten“. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, die Reichweite des Netzwerks durch zwei oder mehr WLAN-Router zu vergrößern. Beachten Sie aber, dass Sie immer Geräte des gleichen Herstellers und Typs verwenden, diese müssen außerdem das WDS (Wireless Distribution System) unterstützen. Nutzen Sie eine Airport Extreme Base Station, so können Sie über weitere WLAN-Router dieses Typs oder auch über AirPort Express ihr WLAN erweitern. Dazu schließen Sie eine der AirPort-Stationen als eigentlichen Router an das DSL-Modem an, und die anderen nutzen Sie über WDS zur Reichweitenvergrößerung. Ziehen Sie dazu die Anleitung der AirPort Extreme Base Station oder Ihres anderen WLAN-Routers zu Rate. Für Besitzer und Anwender einer AirPort Extreme Base Station stellt Apple ein umfangreiches Dokument zum Konzipieren von AirPort-Extreme-Netzwerken zur Verfügung.

Die Reichweite Ihres WLAN können Sie auch durch stärkere Antennen vergrößern. Dazu muss natürlich der Anschluss einer stärkeren Antenne an den WLAN-Router und/oder die Klienten technisch machbar sein. Manche WLAN-Router erlauben den Wechsel der Antenne, da diese angeschraubt ist, bei anderen, wie der AirPort Extreme Base Station, ist dies nicht vorgesehen. Bei der Wahl der Antennen müssen Sie auf den Einsatzzweck achten. Größere Strecken in nur einer Richtung können Sie durch sogenannte Richtstrahler erweitern, um einen möglichst großen Bereich rund um dem WLAN-Router zu versorgen, nehmen Sie einen Rundstrahler. Zudem gibt es Antennen als Indoor- oder Outdoor-Varianten. Wichtig ist, dass die gesamte WLAN-Anlage die gesetzlich vorgeschriebene Sendeleistung nicht überschreitet.

Diese darf insgesamt nicht mehr als 100 mW (Milliwatt) bei 2,4-GHz-Netzen und 1000 mW bei 5-GHz-Netzen betragen. Handelsübliche Antennen halten sich natürlich an diese Vorgaben, bei selbstgebauten Antennen kann dies gegebenenfalls anders aussehen. Schließlich können Sie Empfangs- und Geschwindigkeitsproblemen auch durch ein Upgrade Ihres WLAN-Routers und der entsprechenden WLAN-Karten, die den neuen WLAN-Standard IEEE 802.11n unterstützen, begegnen. So bietet der neue Standard IEEE 802.11n, der bisher allerdings nur in einer noch nicht endgültig verabschiedeten Version (N-Draft 2.0) implementiert ist, verschiedene Vorteile gegenüber den alten Standards IEEE 802.11a/g. So ist der Datendurchsatz höher und er kann im Alltagsbetrieb von 70 Megabit pro Sekunde bis 100 Megabit pro Sekunde betragen.

Zweitens erhält man durch einen IEEE-802.12n-WLAN-Router mehr Reichweite über größere Distanzen, da WLAN-Router nach dem Standard IEEE 802.11n mehr Antennen besitzen und dabei die sogenannte Mimo-Technik (Multiple Input Multiple Output) nutzt. Ein weiterer Vorteil vieler WLAN-Router nach dem N-Draft-Standard ist, dass diese neben dem verbreiteten Frequenzbereich von 2,4 GHz auch den 5-GHz-Bereich unterstützen. Dies können Sie im Router – wie der AirPort Extreme Base Station – einstellen. Damit stehen Ihnen statt der nur drei strikt getrennten Kanäle bis zu 19 überlappungsfreie Kanäle zur Verfügung, was natürlich die Störanfälligkeit durch andere Netze oder Geräte erheblich verringert. 

Natürlich hat das Ganze auch wieder einen Haken. So müssen selbstverständlich die per WLAN angebundenen Geräte ebenso diesen Standard unterstützen – falls der WLAN-Router keinen parallelen Betrieb von 5-GHz- und 2,4-GHz-Bereich erlaubt. Bei der AirPort Extreme Base Station müssen Sie für den 5-GHz-Betrieb in Register AirPort sowie Drahtlos als Sendermodus 802.11n (5 GHz) oder das langsamere 802.11a (mit 54 Megabit pro Sekunde im 5-GHz-Bereich) wählen. Die Kanalwahl erfolgt im 5-GHz-Modus nur automatisch. 

Fazit

Bei den in der Werbung als so problemlos gepriesenen Funknetzwerken liegt die Tücke im Detail. So sind die hohen Reichweiten und Datendurchsätze im Alltagsbetrieb nie zu erreichen, und außerdem gibt es viele störende Einflüsse, welchen die Freude am Funknetzwerk erheblich trüben können. Manche Probleme sind durch einfache Mittel zu beheben, wie durch die richtige Positionierung des WLAN-Routers und der Empfänger sowie die Umgehung von Hindernissen. Gegen Probleme durch viele benachbarte Funknetzwerke in Städten hilft nur die richtige Kanalwahl eventuell auch in Absprache mit dem ­Nachbarn oder das Upgrade auf den neuen WLAN-Standard 802.11n und den Wechsel in den Frequenzbereich von 5 GHz. Als allerletzter Ausweg bleibt dann nur noch das gute, alte und unflexible, aber auch sichere und schnelle kabelgebundene Netzwerk oder die Verwendung von Powerline-Adaptern [5], welche die Datenübertragung über das Stromnetz ermöglicht.

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