Nike + iPod Sport Kit in der Praxis

Bringen Sie Ihrem iPod das Laufen bei

Wer kennt die TV-Werbung nicht: Männer und Frauen laufen um die Wette, überholen sich, schmeißen Schuhe aus dem Fenster und bekämpfen sich gegenseitig. Alle scheinen einen iPod zu haben und Nike ist auch mit von der Partie. Aber wie passt das alles zusammen? Wir klären auf.

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Was ist das Sportkit?

Das Sportkit stellt eine Kooperation zwischen Nike und Apple dar. Es besteht aus einem Laufsensor am Schuh mit dem iPod nano oder iPod touch als Empfänger und Verwalter der gesammelten Daten. Wie man es von Apple erwartet, handelt es sich nicht nur um einen simplen Schrittzähler, sondern eine Luxusvariante, die sich nahtlos in die Funktionen und Bedienung des beliebten Sportbegleiters integriert und sich im Vergleich zu Profi -Laufequipment nicht verstecken muss. Das Sportkit für den iPod nano mit Sender und Empfänger kostet 29 Euro, im Fall des iPod touch 2G wird nur ein Sensor für rund 19 Euro benötigt.

Wie laufe ich damit?

Man kaufe sich eine Sensortasche – zum Beispiel von Marware für etwa zehn Euro – und befestige den Sensor am eigenen Lauf schuh. Wer Nike+ Laufschuhe besitzt, legt den Sensor direkt in die Sohle. Der daumenbreite Empfänger wird an den Dock-Anschluss des iPod nano gesteckt. Anschließend wählen Sie den Menüpunkt „Nike+iPod“, das Laufprogramm, die Musik und ab geht die Post!

Die Qual der Wahl

Anfangs kann man sich vor dem Training mit diversen Menüpunkten auseinandersetzen. Später werden bevorzugte Trainings- Musik-Kombinationen automatisch angezeigt. Laufe ich eine bestimmte Kilometerstrecke? Will ich heute nur eine halbe Stunde laufen? Kann ich die Schokoladentorte vom Kaffeekränzchen ablaufen? Denn über die Gewichtseingabe rechnet der kleine Laufbegleiter die Kalorien aus, die beim Laufen verbraucht werden. Erste Wahl wird wohl meist „Normales Training“ sein. Sie laufen auf gut Glück los und erfahren per Knopfdruck, wie weit Sie gelaufen sind und wie lange Sie dafür gebraucht haben. Die aktuelle Geschwindigkeit wird ebenfalls angegeben, auch wenn man sich darauf nicht immer verlassen kann.

„Der erste iPod, der mit Ihnen spricht“

Was der iPod shuffl e der dritten Generation kann, kann der iPod nano in Verbindung mit dem Sportkit schon länger: Sprechen. Ob Sie sich von Männlein oder Weiblein motivieren lassen und in welchen Sprachen, bleibt Ihnen überlassen. Auffällig ist, dass in der englischen Sprachausgabe bekannte Sportgrößen wie zum Beispiel Tiger Woods oder Lance Arm strong bekannt geben, dass man seine schnellste Meile gelaufen ist. Auch bei anderen persönlichen Bestleistungen werden Sie gelobt. In der Deutschen Sprachausgabe hingegen wurden motivierende Kommentare vermisst.

Trainingsende, und nun?

Nach Laufstopp werden die letzte Trainingseinheit akustisch zusammengefasst und die Durchschnittsgeschwindigkeit vorgelesen. Nun ist es Zeit, den iPod wie gewohnt zu synchronisieren. iTunes listet kurze Statistiken auf und fragt, ob die Trainingsdaten an die Nike+ Homepage gesendet werden sollen. Jetzt wird’s interessant für die bekannten Laufstatistiker! Auch nach dem Synchronisieren merkt sich der iPod alle Daten, die sich im Läuferleben ansammeln. Vom schnellsten Kilometer über die üblichen Laufdistanzen (5, 10, 21, 42 Kilometer) bis hin zur längsten Strecke. Alle Daten werden im iPod gespeichert und einzeln oder aufsummiert angezeigt. Nett anzuschauen ist auch die verbrauchte Kalorienanzahl.

Senden Sie Ihre Daten stets an die Nike+ Homepage, bekommen Sie Ihr Läuferleben in Zahlen ausgespuckt, wenn Sie sich dort einloggen. Alle bisherigen Läufe stehen in verschiedenen Statistiken zur Auswertung bereit. Gute Vorsätze und Ziele können geplant werden. Ein erfolgreicher Abschluss wird mit verschiedenen Medaillen belohnt.

Die Community

Erfolge wollen geteilt werden! Also gibt es verschiedene Varianten, Ziele und Statistiken auf Internetseiten und Blogs als Widgets oder bei Facebook zu veröffentlichen. Witzig ist dabei die Erstellung eines virtuellen Abbilds. Der Avatar „Nike+Mini“ genannt, tanzt, läuft und springt wenn Sie gerade aktiv waren und spielt im nächsten Moment lieber mit der Konsole, wenn er dem letzten Lauf nachtrauert.

In der Community treffen sich übermotivierte Laufjunkies genauso wie eiserne Laufanfänger. Sie können sich in Gruppen organisieren, Trainingspläne erstellen lassen, oder an Wettkämpfen wie in der Werbung teilnehmen. Ob als Einzelkämpfer, für das eigene Geschlecht, Land, Lieblingstier oder gar die Lieblingsschokoladensorte! Challenges aus der Galerie aussuchen, eintragen, mitlaufen und gegen unsichtbare Gegner kämpfen, die hoffentlich nicht nur Ihren Sensor in der Luft schütteln!

Ist das was für mich?

Wer anfangs nur leicht abnehmen will und sich kleine Ziele steckt, die nicht nur grafi sch toll untermalt sind („Sie liegen 4 Kilometer hinter Ihrem Ziel“), kann sich auch in Laufanfängergruppen anmelden und mit Gleichgesinnten diskutieren. Steigerungen in der Laufleistung werden hier schnell sichtbar gemacht.

GPS-Messungen oder mühsam bei Google-Maps abgemessene Strecken sind nur ungenaue Methoden zur Laufauswertung. Mit dem Sportkit erhalten Sie auf einfache Art und Weise deutlich genauere Daten. Als Anfänger kann man Erfolgen trauen, und ambitionierte Läufer erhalten auswertbare Trainingsdaten, ohne vorher die Strecke mit dem Fahrradcomputer abzufahren.

Um eine vergleichbare Technik zu erhalten, müsste man sich schon an die Referenz für Laufsportcomputer halten. Polar bietet einen ähnlichen Laufsensor an, diesen allerdings wesentlich kostenintensiver und ohne Laufcomputer. Dieser misst zwar noch den Puls und die Schrittfrequenz, kann aber keine Musik spielen und reden.

Zubehör zum Zubehör

Damit Sie frei laufen können, ist ein Sportarmband für Ihren iPod mit freiem Dockzugang oder vorbereitetem Platz für den Empfänger von Nöten. Hinzu kommt die bereits genannte Laufsensortasche für die eigenen Laufschuhe, denn nicht jeder kauft sich neue Laufschuhe aus dem Nike+ Sortiment mit integriertem Sensorfach. Im Sommer sollte man auch bedenken, dass der Körper bei Aktivität Schweiß produziert. Das ist bei der Wahl der Armbandmaterialien zu berücksichtigen.

Fazit

Das Sportkit ist essentiell für iPod-Besitzer, die dem Laufsport verfallen sind, oder ihm noch verfallen wollen. Es handelt sich um eine echte Motivationsstütze, die jeden gelaufenen Meter und verbrannte Kalorie bewusst macht. Ebenso ist es ein tolles Tool für Läufer, die sich endlich genaue Laufdaten zur Auswertung wünschen. Die Pulsmessung muss vorerst jedoch an der eigenen Uhr vollzogen werden. Leicht zu bedienen ist das Sportkit allemal: man benötigt keine neue Software und hat vollen Zugriff auf die eigene Musik. Einzig die anfängliche Kalibrierung (siehe Infokasten) und die schwankende aktuelle Geschwindigkeit mögen das Bild trüben. Insgesamt handelt es sich um eine hervorragende Laufunterstützung und Trainingskontrolle, die Ihresgleichen auf dem Markt sucht.

Kalibrierst du noch oder läufst du schon?

Jeder Mensch läuft anders, jeder Sensor sitzt anders, und deswegen muss dieser auch kalibriert werden, damit er vernünftige Daten ausspuckt. Perfekt dazu ist ein Sportplatz in Ihrer Umgebung. Dort gehen Sie eine Runde im Kalibrierungsmodus, und anschließend laufen Sie eine Runde in lockerem Tempo. Bereits dann ist zu sehen, wie gut die Technik funktioniert. Für Leute, die es gerne genau haben: Mehr laufen! Fünf Kilometer oder zehn als Kalibrierungsstrecke einstellen und auf der inneren Bahn absolvieren. Wenn Sie sich nicht mit den Runden verzählen, steht der genauen Messung nichts mehr im Wege.

Testergebnis
ProduktnameNike + iPod Sportkit
HerstellerApple
Preis29 Euro (für iPod nano)
Webseitenikeplus.nike.com
Pro
  • geringe Größe
  • Nahtlose Integration
  • gigantischer Funktionsumfang
  • unschlagbares Preis- Leistungsverhältnis
Contra
  • weiteres Zubehör benötigt
  • schwankende aktuelle Geschwindigkeit
Bewertung
1,5sehr gut

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