Mehr als nur Rock and Roll?

Der iPod-Jahrgang 2009 im Mac-Life-Test

Auch in diesem Jahr war die Erwartungshaltung gegenüber Apple anlässlich der Präsentation neuer iPod-Modelle hoch und sowohl die Fachpresse als auch die Kundschaft aus aller Welt erhoffte sich viele Neuankündigungen rund um die Musik- und Multimedia-Tausendsassa aus Cupertino.

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Die größte Überraschung aber war es, dass es im Rahmen der Enthüllung der iPod-Kollektion 2009/2010 kaum eine Überraschung gab: Ein um neue Funktionen bereicherter iPod nano, ein schnellerer iPod touch und diverse Farbvarianten für den Shuffle wurden mit Preissenkungen gepaart in das Rennen um die Gunst der vorweihnachtlichen Geschenkekäufer geschickt.

iPod touch 3G: Höher, schneller und doch nur ein bisschen weiter ...

Die dritte Generation des iPod touch gleicht äußerlich den Vorjahresmodellen, Gewicht (115 Gramm) und Abmessungen (61,8x110x8,5mm BHT) entsprechen denen des Vorgängers. Die wahren Neuerungen sind unter der Haube der Modelle mit 32 und 64GB Flashspeicher zu finden: Während der kleinste Touch weiterhin auf dem technischen Innenleben der zweiten Generation basiert, bieten die beiden Modelle mit größerer Speicherausstattung mehr Prozessorleistung und RAM, inklusive der Unterstützung von OpenGL ES 2.0. Das hochgezüchtete Silizium wirkt sich unmittelbar auf die Performance aus: Websites bauen sich beispielsweise schneller auf und Safari kann mehr Tabs offenhalten, ohne diese erneut anfordern zu müssen. Die gesamte Bedienoberfläche profitiert von dem Geschwindigkeitsrausch, insbesondere Tastatureingaben gestalten sich deutlich flüssiger. Kurzum: Die beiden Touch-Spitzenmodelle haben in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit, wie bereits erwartet, zum iPhone 3GS aufgeschlossen. Recht dünn ist derzeit allerdings das Angebot an Anwendungen und Spielen, die von der erhöhten Leistungsfähigkeit Gebrauch machen. Der Vorteil der neuen OpenGL-ES-Version lässt sich erst mit entsprechend angepassten oder von Grund auf neuentwickelten Spielen erschließen. Hier sind die Entwickler gefragt, die ihrerseits aber nur zögerlich exklusive Apps und Spiele für das iPhone 3GS und die neuen iPod-touch-Spitzenmodelle veröffentlichen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn schließlich soll ein möglichst großer Kundenkreis erreicht werden und die kritische Masse an im Umlauf befindlichen leistungsfähigeren iPod-touch-3G- und iPhone-3GS-Geräten noch nicht überschritten.

Blieb ansonsten alles beim Alten? Fast, aber zumindest die beiden höherpreisigen Modelle unterstützen die mit dem iPhone 3GS eingeführte Sprachsteuerung - allerdings mit den gleichen Macken, denn nicht jede der über das in das Kopfhörerkabel integrierte Mikrofon gesprochenen Ansagen, etwa „Spiel’ Songs von AC/DC“, werden problemfrei umgesetzt. Ein Lichtblick für Menschen mit einem Handicap sind hingegen die einwandfrei funktionierenden Bedienungshilfen, etwa die optionale Vergrößerung der Bildschirminhalte oder eine Invertierung der Farben für einen höheren Kontrast.

Der iPod touch ist aktuell in drei verschiedenen Varianten erhältlich. Das 8-GB-Modell ist, wie eingangs erwähnt,technisch auf dem Stand der zweiten Hardwaregeneration: Kein Geschwindigkeitsschub, fehlende OpenGL ES 2.0-Unterstützung, keine Sprachsteuerung und das Fehlen eines in das Kopfhörerkabel integrierten Mikrofons  drücken den Preis auf Weihnachtsgeschenk-kompatible 189 Euro. Die 32GB- (279 Euro) und 64GB-Varianten (379 Euro) hingegen bieten eine dem iPhone 3GS vergleichbare Rechenleistung und stellen die zukunftssicherere Investition dar. Mit der diesjährigen Aktualisierung des iPod touch stagniert dessen Weiterentwicklung auf hohem Niveau: Eine Kamera-Modul wäre eine tolle Ergänzung gewesen und hätte den Preis sicherlich nicht in die Höhe getrieben – den besten Beweis hierfür liefert Apple selbst in Form des iPod nanos der fünften Generation.

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