Bedrohung durch den iPod?

Volkskrankheit Gehörschaden

HNO-Ärzte schlagen Alarm: Da sich MP3-Spieler immer größerer Beliebtheit erfreuen, hat sich die Schwerhörigkeit in Deutschland zu einem ernstzunehmenden Problem entwickelt. Dabei lässt sich das Hörvermögen mit wenigen Vorsichtsmaßnahmen schützen.

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Es ist ganz normal und kaum zu verhindern, dass das Gehör im Alter schwächer wird. Neu ist aber, dass immer mehr junge Menschen von massiven Einschränkungen betroffen sind. Der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte warnt daher vor dem intensiven Einsatz von iPod & Co.: Wer zu oft laute Musik hört, riskiert irreparable Schäden. Um Jugendliche zu schützen, fordern die Ärzte von Apple und anderen Herstellern eine Begrenzung der Lautstärke. Die Bedienungsanleitung soll zudem klar angeben, welche Einstellungen auf dem jeweiligen Gerät gesundheitsschädlich sein können

Das unterschätzte Risiko

In der Tat hat die Zahl der iPods in den letzten Jahren rasant zugenommen und damit auch die Verlockung, ständig laute Musik zu hören. Viele Jugendliche sind sich der Gefahr, der sie sich dabei aussetzen, gar nicht bewusst, warnt der Deutsche Schwerhörigenbund. Sie halten Taubheit für eine Alterskrankheit und glauben, dass das Hörvermögen notfalls mit moderner Technik rekonstruierbar ist. Ein großer Fehler, denn die ständige Beschallung hat bereits bei zahlreichen 16- bis 20-Jährigen zu irreparablen Innenohrschäden geführt.

Was ist zu laut?

Lärmschwerhörigkeit kann durch eine einmalige, sehr hohe Geräuschbelastung wie eine Explosion verursacht werden. Aber auch wer seine Ohren über einen längeren Zeitraum hinweg beschallt, läuft Gefahr diese dauerhaft zu schädigen. Natürlich ist der iPod zu laut eingestellt, wenn das halbe Zugabteil mithören kann, aber ab welchem Punkt wird der Schallpegel für das Sinnesorgan schädlich? Hierbei spielen mehrere Faktoren eine Rolle, darunter an erster Stelle die Lautstärke, die mit Dezibel (dB(A)) angegeben wird.

Die EU erlaubt bei MP3-Playern eine maximale Lautstärke von 100 dB(A). Dabei nimmt es das Ohr sehr genau: Aus der Sicht der Lärmforschung verdoppelt sich die Belastung bei nur zehn zusätzlichen dB(A). Zum Vergleich: wenn man sich normal unterhalten kann, liegen die Umgebungsgeräusche bei etwa 70 dB(A), ein vorüberfahrender ICE erzeugt 90 dB(A), wobei Impulse über 140 dB(A) das Gehör unwiderrufl ich schädigen können.

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