Neues Geschäftsmodell: Ohne App geht nichts

Springer-Verlag sperrt iPhone-User aus

Noch findet der geneigte Leser beim Aufruf der Webseiten bild.de oder welt.de von unterwegs die gewohnten Inhalte in iPhone-freundlicher Form. Doch das soll sich bald ändern, berichtet das Medienmagazin DWDL.de. Einem Sprecher des Springer-Verlags zufolge werde die bald erscheinende, kostenpflichtige App den Zugang des iPhone-Browsers auf die Web-Präsenz der Publikationen sperren.

Von   Uhr

Ein überzeugendes Konzept soll die Kunden von dem kostenfreien Internet-Angebot zu einem Abo-basierten Dienst locken. Warum ersteres nicht einfach beibehalten werden kann, wenn der Abo-Service doch so überzeugend ist, erschließt sich nicht. Dem Verlag gehe es jedoch nicht nur darum, sich für seine Mühen entlohnen zu lassen. Die App solle auch technische Neuerungen bringen, wie etwa eine ortsbasierte Bildergalerie, die sich auf die Geopositionsdaten des verwendeten Geräts bezieht.

Gleichzeitig sei Springer-Chef Mathias Döpfner von der Zahlungsbereitschaft insbesondere der iPhone-Kunden überzeugt. Zudem sei eine Übertragung des Konzeptes in die Welt des stationären Internets geplant. Man könne sich durchaus vorstellen, so heißt es aus dem Verlag, kostenpflichtige Inhalte auch auf der herkömmlichen Web-Präsenz zu etablieren. Agentur-Meldungen würden dabei weiterhin gratis einzusehen sein, da sie ohnehin auch anderweitig angeboten werden. Regionale Berichterstattung müsste jedoch bezahlt werden.

Ob die angeblich so zahlungsfreudigen iPhone-Anwender bei der Umstellung mitspielen, bleibt abzuwarten. Innerhalb der kommenden Wochen solle die bereits bestehende App zur Berliner B.Z. um Angebote für Die Welt und Bild erweitert werden.

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Selbst geschenkt würde ich die Bild-Zeitung nicht ansehen. Journalismus in Ehren aber ich hoffe Axel Springer fällt damit richtig hin.

Gruß Soundtrack

Mir hat sich da gleich die Frage gestellt, wie viele Bild Leser sich überhaupt ein iPhone leisten können und ob der durchschnittliche iPhone Besitzer nicht eher Presse mit einem höheren Niveau liest als Springer Publikationen (wobei Springer ja nicht nur aus Bild besteht...)

Gruß,
Odie

Mein Gott, solange es der Stern schafft seine App zu Werbefinanzieren fällt das wahrscheinlich nicht weiter ins Gewicht. Letztlich muss der Anwender entscheiden ob er für Sachen wie der Bild Zeitung wirklich Geld zahlen will?!

Ich denke jedoch nicht das die Umstellung des Springer Verlags auf Apple mit dieser Entscheidung etwas zu tun hatte.

Axel Springer kann nicht mehr hinfallen Soundtrack, der ist tot ;-)
Ich glaube das kein iPhone User für das betrachten einer Website bezahlen wird, die er auch gegebenenfalls zu Hause kostenlos angucken kann.

Springer wird seine Zeitungsseiten sicher bald generell im Internet sperren. Das ist dann nicht nur Kinder-, sondern auch Erwachsenenschutz. Ich freue mich darauf.

iPhone-Besitzer sind ans bezahlen gewöhnt, dort ist der wenigste Widerstand zu erwarten, im Gegensatz zu Nokia-User die demnächst den zweiten Versuch sie zu schröpfen, scheitern lassen.
Außerdem ist das was im iTunes-Store verkauft wird zu 90% auch nicht auf höherem Niveau als die Bild.

eine Einschränkung des iPhones, die ich mit wohlwollen aufnehme

Siehe: http://www.t-mobile.de/business/iphone/iphone-im-business

Selten so ein blödsinniges Geschäftsmodell gesehen. Geld verlangen für etwas das man beim Nachbarn umsonst anbietet? Hätte ja kein Problem wenn für einen Mehrwert (z.B. ausführliche Hintergrund-Informationen) diese Abo-Gebühr fällig wäre, aber so....

bezahlen USER gerne, aber für den Axel Springer Verlag, wer bezahlt da schon.
So schnell wie es kommt, geht es auch wieder, denn es gibt ja nicht nur Axel :-)

Von mir gibts auch kein Geld dafür. Sind ja genügend Alternativen vorhanden. Z.B. in Form von RSS Feeds. Ich glaube allerdings auch nicht, dass der klassische Apple Kunde auch gleichzeitig der typische BILD-Leser ist. Das passt irgendwie nicht zusammen. Apple und BILD, das ist doch wie Armani und KIK... ;-)

In den USA haben schon kostenpflichtige Nachrichtenangebote und dergleichen heftig Schiffbruch erlitten, da wird es hier nicht anders werden... Und wenn sich der Döpfner mal hier nicht gewaltig täuscht... Zahlungsbereitschaft der iPhone-Kunden... Lustig!

...bislang haben es weder die Bild noch die Welt auf mein iPhone geschafft. Wozu auch? Es gibt erheblich bessere und schnellere Möglichkeiten sich zu informieren. Und diese werden künftig zusätzlich auch noch billiger (weil kostenlos) sein.

...'is ja 'n tolles Modell. Stammt das noch aus dem Sommerloch?

Ich vermute, dass einige Anbieter den Weg zum Bezahlnetz gehen wollen.
Und dass die Zukunft in einem vollständigen Bezahlnetz enden wird.
Beispielsweise muss man nun bei einem Anbieter für bislang kostenlose Wetterinformationen bezahlen. Obwohl diese an anderen Stellen ebenfalls kostenlos zu haben sind.
Aber wie an anderen Stellen wird wohl einer anfangen und andere werden folgen.

der seriöse journalismus wird kaum eine chance haben, wenn er für seine arbeit nicht angemessen entlohnt wird. insoweit werden sich verlage tatsächlich geschäftsmodelle überlegen müssen, mit denen sie auch im digitalen zeitalter geld verdienen.
springer hat insoweit auch recht, als ich für ein gutes angebot auch gerne bereit bin, etwas zu bezahlen. das problem ist nur, dass ich die sueddeutsche und faz der welt vorziehe und bild weiss gott kein gutes angebot ist. das nehme ich nicht einmal umsonst.
grüsse itac

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