Freedom from Porn

Ad-Busting als Provokation: Porno für das iPad

Wer in Großstädten der Industriestaaten heute noch nach werbefreien Plätzen sucht, wird bestenfalls in Gegenden fündig, in denen man sich eher nicht aufhalten möchte. Überall sonst versuchen uns Plakate, Leuchtreklamen, Videobotschaften oder weniger offensichtliche Werbemethoden zu beeinflussen. Nicht jeder mag das und einige Künstler haben ihre ganz eigene Art entwickelt, dagegen vorzugehen: Ad-Busting.

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Nun traf es auch Apple. Ein iPad-Werbeplakat, das die Ereignis-Stapel in der Foto-App zeigt, wurde von Streetart-Künstlern zu einer Porno-Bilder-Sammlung abgeändert. Dabei gingen die Künstler keineswegs lieblos vor. Alle eingesetzten Sex-Bildchen, des Kunstprojektes “Freedom from Porn“, passen mehr oder weniger auch zu den durch die Werbung vorgegebenen Ereignis-Bezeichnungen. Das Plakat hängt in Berlin-Mitte in der stark frequentierten U-Bahnstation Rosenthaler Platz.

Ad-Busting ist eine Wortneuschöpfung aus den englischen Begriffen advertisement (Werbung) und bust (sprengen). Adbusters - so die Eigenbezeichnung der Aktivisten - verfremden öffentlich zugängliche Werbung durch Überkleben oder andere Arten der Umgestaltung. Ziel ist es, Botschaft der Werbung umzukehren oder lächerlich zu machen.

Apples moralischen Bemühungen zum Trotz haben sich erotische und pornografische Inhalte auf dem iPhone längst etabliert. Die Porno-Industrie sieht Apples Mobiltelefon gar als Hoffnungsträger. Längst haben sich Porno-Video-Portale auf Apples Flash-Abneigung ein- und auf HTML5 umgestellt. Die meisten Erotik-Portale erkennen automatisch, ob der Besuch mit einem iPhone, iPad oder iPod erfolgt und welche Bandbreite zur Verfügung steht. Aber auch im App Store finden sich trotz strenger Richtlinien zahlreiche Apps mit leicht bekleideten Frauen. In der Kategorie Bücher dominieren bei den meistgeladenen Inhalten E-Books mit Titeln wie „Sex und Spiele - Mach mich scharf“, „Lustsklaven“, „Anwaltshure“ oder „Vom Mädchen zum Luder“.

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Finde ich gut, ist irgendwie witzig wenn man bescheid weiß. Normale Kaufwillige werden wohl etwas erschrecken, Imageschaden wird Apple aber dadurch nicht bekommen. Eher durch diese Diskussion der Zensur.

Gruß Soundtrack

kann mich meinem vorredner nur anschließen. hier wird ja nicht nur das werbeplakat "gebustet", sondern auch kritisch auf apple's zensur hingewiesen. quasi mit den eigenen waffen geschlagen ;)

Muss ich gleich mal um die Ecke fahren und fotografieren. :-)

Moin,

ich finde es zwar lustig. Kann mir jedoch beim besten Willen nicht vorstellen das jemand die Bilder wirklich wahrnimmt. Ich habe zwar direkt an meiner Bushaltestellen eine iPad Werbung könnte jetzt aber definitiv nicht sagen was darauf zu sehen ist, jedenfalls nicht im einzelne. Daher glaube ich das diese Art von Kampagne lediglich heisse Luft ist das sie kaum Aufmerksamkeit erregt bzw. erzeugt.

Ist das überhaupt legal oder treibt man sich da in eine Grauzone herum?
Finde es ansonsten eine tolle/lustige Idee, schade das bei uns kein Plakat hängt...

Ich kann diese Aktion nur gut finden. Persönlich bin ich begeiserter Apple Käufer und werde mir mit Sicherheit in Zukunft auch ein iPad gönnen, mit Apples Einstellung in sachen Zensur kann ich mich jedovh überhaupt nicht einverstanden erklären.

Deswegen finde ich das solche Ideen, die kreativ und nicht krawall sind, eine ideale Möglichkeit sind die öffentliche Aufmerksamkeit auf Apples Kontrollwahn zu lenken.

Keep it up

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