Elf Klassiker aus der Blütezeit des French House

Ewige Momente: Essentielle French-House-Produktionen

Die Blütezeit des French House dauerte von 1993, als Produzenten zum ersten Mal Elemente aus Acid, House, Jazz und Ambient miteinander verwoben bis 2001, als Daft Punk mit „One More Time“ wohl das ultimative Statement des Genres vorlegten. Dazwischen lagen acht Jahre, in denen praktisch jeden Monat etwas Aufregendes, Neues passierte. Neun der herausragendsten Momente stellen wir in der aktuellen Printausgabe Beat vor – hier sind elf weitere Klassiker.

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Bereits gegen Mitte der 90er sollte sich die französische House-Szene in eine eher funk-angehauchte (Daft Punk), kommerzielle (David Guetta) und technoid-jazzige Richtung um St. Germain und Laurent Garnier's F-Communications-Label aufspalten. 1993 aber gab es noch so etwas wie ein Familien- und Zusammengehörigkeitsgefühl. In dieser Hinsicht ist „Soul Salsa Soul“ eines der letzten übergreifenden Statements vor dem Aufspalten, ein Latin-infizierter House-Track, bei dem Piano und Trompete sich geradezu von den Beats abzuschälen scheinen – und damit eine Art Gegenentwurf für bald folgende, bedeutend spartanischere Produktionen bilden.

Motorbass: Flying Fingers

Jahr: 1993

Dieser gerade einmal fünf Minuten lange Track, enthalten auf der „Transphunk EP“, kam wie aus dem Nichts. Ein linear stampfender Rodeo-Beat, ein knochentrockener Bass, zerstückelte Scratches und Orchestra-Hits, eine sinnliche, auf einem einzigen Akkord verharrende Fläche, ein Arrangement ohne Anfang und Ende – auf „Flying Fingers“ finden sich in Rohform fast alle Zutaten, die später für den „French Touch“ so ausschlaggebend werden sollten: Der Funk, die Hip-Hop-Bezüge, der Minimalismus, das Stumpf-Repetitive, der Gegensatz zwischen brutalem Sex und Traum-Poesie. Drei Jahre später folgte mit „Pan Soul“ das Schlüsselwerk auf voller Länge.

Daft Punk: Da Funk

Jahr: 1995

Die Geschichte des French House beginnt zwar nicht mit Daft Punk, aber sie tritt mit ihnen zweifelsohne in eine neue Phase ein. Bereits deutlich vor dem Erscheinen des Debüt-Albums rissen sich die Plattenfirmen um das Pariser Duo aus Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter und „Da Funk“ zeigt warum: Einerseits greift das Stück die Acid-Euphorie Laurent Garniers auf, verbindet sie andererseits mit einer ebenso lässigen wie dringlichen Urbanität, die auch ohne Zitate auskommt. Wie die beiden in der Mitte den Song scheinbar komplett neu aufbauen, dann aber das Leitmotif wieder organisch eingliedern, ist noch immer beeindruckend.

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