Neuauflage der DJ-Produktreihe Traktor

Test: NI Traktor Pro 2

Pünktlich zum Start der Party-Saison bringt Native Instruments Traktor Pro 2 an den Start. Dass die DJ-Software nicht nur optisch verschlankt, sondern technisch gehörig aufgebohrt wurde, freut Redaktion und Anwender gleichermaßen.Native Instruments startete die digitale DJ-Produktreihe Traktor, die im europäischen Raum mittlerweile zum Quasi-Standard gehört, vor etwa elf Jahren als reine Softwarelösung. Im Laufe der Produktentwicklung hielten immer mehr Funktionen Einzug in das Programm – und Audiointerfaces und Controller wurden ergänzt.

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Übersicht

Native Instruments bietet für professionelle Anwender die Produkte Traktor Pro 2 und Traktor Scratch Pro 2 an. Die Pakete unterscheiden sich lediglich in der Hardware-Ausstattung, da Traktor Scratch Pro 2 zusätzlich zur Software das Audiointerface Traktor Audio 10 [1] beinhaltet und mit Timecode-Medien gesteuert werden kann. Für ambitionierte Hobby-DJs und Einsteiger gibt es Traktor Duo 2 und Traktor Scratch Duo 2. Auch diese beiden unterscheiden sich darin, dass der Scratch-Ausführung Timecode-Medien und das Audiointerface Traktor Audio 6 beiliegen. Die professionellen Lösungen bieten als Abgrenzung eine größere Anzahl an Decks (bis zu vier), mehr kreative Funktionen und Effekte sowie umfangreichere Anpassungsmöglichkeiten der Software.

Im Detail

Traktor Pro 2 präsentiert sich mit einer neu gestalteten Bedienoberfläche. Maximal vier Decks können parallel in einer beliebig wählbaren Kombination aus Track-Decks (für Songs), Sample-Decks (für Samples) oder Live-Inputs (für externe Signale) genutzt werden. Die Wellenformanzeige der Songs wurde jetzt als sogenannte „TruWave“-Darstellung integriert, die die einzelnen Songbestandteile detailliert visualisiert und für die vier unterschiedliche Farbgestaltungen wählbar sind. Die Effektsammlung wurde um vier zusätzliche Vertreter erweitert und ein Loop-Recorder erlaubt Mitschnitte von internen Decks oder von extern zugespieltem Audiomaterial. Die Anzeigedetails in den Decks lassen sich an den zur Verfügung stehenden Bildschirmplatz anpassen, wodurch auch auf kleinen Klappcomputern mit vier Decks komfortabel gearbeitet werden kann.

Praxis

Nach der Installation von Traktor Pro 2 startet ein Setup-Assistent, mit dem die Einrichtung der verwendeten Hardware und die Deck-Ausstattung bestimmt werden können. Je nach gewünschter Konfiguration erfolgt eine Anpassung der Deck-Layouts und der Verschaltung der Ein- und Ausgänge des Audiointerfaces. Wird bei dieser Auswahl ein MIDI-Controller spezifiziert, den Traktor ab Werk unterstützt, erfolgt das Laden der entsprechenden MIDI-Zuweisungsdatei und die Aktivierung des Geräts. Da die Datenbankstruktur für Songs in Traktor überarbeitet wurde, sind Anwender älterer Traktor-Versionen dazu angehalten, ihre komplette Musiksammlung neu zu analysieren. Je nach Größe dieses Datenbestands kann dieser Vorgang einige Stunden dauern und sollte möglichst nicht während des Auflegens durchgeführt werden.

Hat man sich mit der neuen Optik der Software vertraut gemacht, kann mit dem digitalen Mixabenteuer begonnen werden. Da sich die meisten Arbeitsabläufe nicht geändert haben, sollte der Umstieg erfahrenen Anwendern mühelos gelingen. Werden Songs in die Track-Decks geladen, erfolgt ihre Anzeige automatisch als „TruWave“-Darstellung. Die mixrelevanten Bestandteile lassen sich sehr detailreich in unterschiedlichen Vergrößerungsstufen darstellen und sorgen für eine verbesserte „Lesbarkeit“ der digitalen Musikstücke. Sample-Decks bieten eine große Spielwiese für kreative Ausflüge. Diese erlauben neben der Wiedergabe von „fertigen“ Loop- oder One-Shot-Samples, die im Lieferumfang enthalten sind oder käuflich erworben werden können, auch das viel spannendere Extrahieren von Samples aus einem laufenden Track-Deck.

Da Sample-Decks eigene Mischpultkanäle nutzen, können zusätzlich aktivierte Effekte für spezielle Mix-Tricks genutzt werden. Traktor Pro 2 ist darüber hinaus auch mit einem Loop-Recorder ausgestattet. Mit diesem lassen sich beispielsweise die Audiosignale, die den Masterausgang passieren, bis zu einer Länge von acht Takten mitschneiden und dem Mix hinzufügen. Per Overdub-Aufnahmen können zusätzliche Aufnahmeschichten erzeugt und bei Bedarf wieder gelöscht werden. Die neuen Effekte Tape und Ramp Delay sowie Auto Bouncer und Bouncer eignen sich zum Ausschmücken von Breaks und wussten in unserem Test besonders zu gefallen.

Fazit

Native Instruments hat die Neuauflage von Traktor Pro 2 vor allen Dingen dazu genutzt, die Bedienoberfläche aufzuräumen und die Kreativausstattung des Programms weiter auszubauen. Die Umsetzungen der Sample-Decks und des Loop-Recorders konnten uns überzeugen. Auch die neuen Effekte lassen sich gut in DJ-Sets integrieren. Die neue Version kann Anwendern, die das Produkt bereits nutzen, und Umsteigern bedenkenlos empfohlen werden.

Testergebnis
ProduktnameTraktor Pro 2
HerstellerNative Instruments
PreisTraktor Pro 2: 199 Euro Traktor Scratch Pro 2: 599 Euro Traktor Duo 2: 99 Euro Traktor Scratch Duo 2: 349 Euro Upgrade-Preise: ab 69 Euro
Webseitenative-instruments.de
Pro
  • neue, ansprechende Bedienoberfläche
  • „TruWave“-Darstellung für…
  • bessere Lesbarkeit der Tracks
  • neue Sample-Decks für kreative Mixe
  • Loop-Recorder mit Overdub-Funktion
  • vier praxisnahe Effekte
Bewertung
1sehr gut

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